
In den letzten Jahren ist die Popularität integrierter Armbanduhren massiv gestiegen, wodurch Metallarmbänder ein spektakuläres Comeback erlebt haben. Diese Entwicklung betrifft längst nicht mehr ausschließlich Sportuhren, sondern greift zunehmend auch auf klassische und elegante Modelle über. Dennoch kommt es oft vor, dass eine Uhr, deren Gehäusegestaltung und Verarbeitung herausragend sind, mit einem qualitativ mittelmäßigen Armband kombiniert wird. Das liegt meist daran, dass die Herstellung hochwertiger Metallarmbänder äußerst komplex und kostspielig ist. Kleine Einzelteile müssen präzise gefertigt, perfekt verbunden und fein verarbeitet werden, was viele Hersteller dazu veranlasst, die Produktion auszulagern – häufig mit mäßigem Ergebnis. Doch während der diesjährigen Geneva Watch Week und Watches and Wonders zeigte sich ein erfreulicher Trend hin zu exzellent gefertigten Armbändern.
Rolex präsentiert das neue Settimo-Armband der Perpetual 1908 replica Rolex gilt seit jeher als Meister sowohl des Designs als auch der technischen Umsetzung seiner Armbänder. Klassiker wie Oyster, Jubilee oder President-Armband gehören zum Standardrepertoire der Marke. 2025 stellte Rolex jedoch eine neue Armbandvariante vor, die „Settimo“ genannt wird – abgeleitet vom italienischen „sieben“, da es aus sieben speziell geformten Gliedern besteht. Aktuell zunächst nur in Gelbgold erhältlich, besticht das Settimo-Armband durch außerordentliche Flexibilität und hohen Tragekomfort. Besonders hervorzuheben ist der unsichtbar integrierte „Crownclasp“-Verschluss, der zwar auf eine Feinjustierung verzichtet, jedoch durch seine Ästhetik und Geschmeidigkeit überzeugt. Rolex patentierte zudem das Design der halb-offenen, gewölbten Endglieder, die dem Armband einen nahtlosen Übergang zum Gehäuse ermöglichen und den edlen Charakter der Perpetual 1908 perfekt unterstreichen.
Rolex integriert das Flat Jubilee-Armband beim Land-Dweller Rolex überraschte erneut mit dem Modell „Land-Dweller“, das mit einem integrierten Armband präsentiert wurde, eine Hommage an frühere Modelle wie die Oysterquartz aus den 1970ern. Das neue „Flat Jubilee“ Armband übernimmt die Struktur des klassischen Jubilee-Armbands von 1945, modernisiert jedoch die Oberflächen mit einer technisch anspruchsvollen Satinierung, kombiniert mit hochglanzpolierten Fasen. Bemerkenswert ist das patentierte Befestigungssystem mit Keramikeinsätzen, das den Federsteg schützt und für Langlebigkeit sorgt. Auch hier wurde ein integrierter Crownclasp verbaut, der visuell überzeugt, jedoch keine Mikrojustierung bietet.
Jaeger-LeCoultre glänzt mit dem Reverso Monoface auf Mailänder Goldarmband Ein besonderes Highlight der Geneva Watch Week war zweifellos die Reverso Tribute Monoface Small Seconds in Roségold, ausgestattet mit einem Mailänder Goldarmband. Dieses elegante Metallgewebe verwandelt die Reverso in ein echtes Statement-Stück, ohne ihre dezente Eleganz einzubüßen. Die Harmonie von Armband, Gehäuse und Zifferblatt wirkt keineswegs übertrieben, sondern ausgesprochen stilvoll und zurückhaltend luxuriös. Hier zeigt sich eindrucksvoll, wie entscheidend ein passendes Armband für die Gesamtwirkung einer Uhr ist.
Furlan Marri kombiniert die Disco Volante mit Fischgrät-Mesh-Armband Die kleine, aber aufstrebende Marke Furlan Marri stellte ein außergewöhnliches Fischgrät-Mesh-Armband vor, das nun standardmäßig zur Disco Volante gehört. Die fein gearbeiteten, geometrischen Glieder wirken beinahe wie ein Textilgewebe und ergänzen perfekt den Retro-Charme der Uhr. Die Marke zeigt eindrucksvoll, dass innovative Designs auch im Bereich der Armbänder für Mikro-Brands möglich sind, und hebt sich dadurch klar von Standardlösungen ab.
A. Lange & Söhne zeigt die Odysseus in Honeygold Bereits bekannt für Stahl- und Titanversionen präsentierte A. Lange & Söhne nun die Odysseus erstmals mit einem Armband aus firmeneigenem Honeygold. Trotz eines Gesamtgewichts von fast 300 Gramm bleibt die Uhr angenehm tragbar. Dies liegt vor allem an der durchdachten Konstruktion des Armbandes, das Eleganz mit Robustheit verbindet und gleichzeitig den bewährten Klappverschluss der Stahlversion übernimmt. Das Honeygold-Armband verleiht der Uhr ein zurückhaltend edles Erscheinungsbild.
Grand Seiko führt Mikrojustierung beim UFA Ice Forest SLGB003 ein Technische Innovation bot Grand Seiko mit dem neuen Mikrojustierungssystem für das Armband des Modells Spring Drive UFA Ice Forest SLGB003. Das System erlaubt eine werkzeugfreie Anpassung der Armbandlänge um insgesamt 6 mm in drei Schritten. Diese einfache, intuitive Lösung verbessert den Tragekomfort deutlich und reagiert damit auf eine langjährige Forderung der Grand-Seiko-Fans. Zukünftig dürfte dieses System auch bei weiteren Modellen zum Einsatz kommen.
Tudor setzt Maßstäbe mit dem Pelagos Ultra Das neue Faltverschluss-System der Tudor Pelagos Ultra verdient besonderes Lob. Dieses ausgeklügelte System bietet neben einer schnellen Längenverstellung mittels Rastermechanismus sogar eine lumineszierende Anzeige für die Einstellung. Zusätzlich sorgen Federn für eine automatische Anpassung an wechselnde Druckverhältnisse beim Tauchen. Diese Kombination aus innovativer Technik und solider Verarbeitung macht das Armband zu einem Maßstab im Bereich der Taucheruhren.
TAG Heuer vereinfacht Längenanpassung beim Carrera Day-Date Auch TAG Heuer stellte eine bemerkenswerte Neuerung beim Armband der Carrera Day-Date vor. Ein werkzeugfreies System erlaubt das schnelle Entfernen einzelner Armbandglieder durch einfaches Drehen und Herausziehen, was vor allem beim Online-Kauf ein erheblicher Vorteil ist. Leider verzichtet TAG Heuer aktuell noch auf ein Schnellwechselsystem oder eine Mikrojustierung, was das Potenzial dieser cleveren Idee noch nicht ganz ausschöpft.
Fazit Die Geneva Watch Week 2025 hat gezeigt, dass hochwertige, innovative und hervorragend verarbeitete Metallarmbänder eine wesentliche Rolle in der Luxusuhrenbranche einnehmen. Von spektakulärem Design über clevere technische Lösungen bis hin zu erstklassigem Tragekomfort – Armbänder sind endgültig mehr als nur ein Accessoire. Sie definieren die Persönlichkeit und den Charakter einer Uhr entscheidend mit und verdienen deshalb genauso viel Aufmerksamkeit wie das Uhrwerk oder das Gehäuse selbst.